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Buchtipp: Chronik Flugplatz Niedermendig nach 1945

Es ist mir eine ganz besondere Herzensangelegenheit, dieses Buch vorzustellen. Den größten Teil meiner Militärzeit habe ich an diesem Standort verbracht und die Kaserne verbirgt eine Vielzahl bislang wenig bekannter Geschichten. Schon der Name „Günter-Plüschow-Kaserne“ ist bemerkenswert, denn Günter Plüschow war eigentlich kein Heeresflieger sondern Marineflieger, was der Namensgebung eine besondere Note verleiht.

Günter Plüschow „Flieger von Tsingtau“ – eine außergewöhnliche Persönlichkeit

Günter Plüschow (1886–1931) war ein deutscher Marineoffizier, Pilot, Abenteurer und Schriftsteller. Berühmt wurde er im Ersten Weltkrieg als einziger deutscher Pilot in China. Nach dem Fall von Tsingtau gelang ihm eine spektakuläre Flucht über Japan, die USA und Großbritannien zurück nach Deutschland – als einziger deutscher Soldat, dem während des Krieges die Flucht aus englischer Kriegsgefangenschaft gelang.

Nach dem Krieg unternahm er Expeditionen nach Feuerland und Patagonien, über die er erfolgreiche Bücher veröffentlichte. Dort verunglückte er 1931 bei einem Flugzeugabsturz tödlich.

Seine Mischung aus Fliegerpionier, Abenteurer und Schriftsteller machte Plüschow zu einer einzigartigen Persönlichkeit der deutschen Luftfahrtgeschichte.

Die Wurzeln der Heeresflieger in Mendig

Wenn man an die Heeresflieger denkt, fällt den meisten sofort Bückeburg ein. Doch die eigentlichen Wurzeln der Heeresfliegertruppe der Bundeswehr liegen in Mendig. Bereits ab 1957 nutzte die Bundeswehr den Flugplatz, der schnell den Beinamen „Wiege der Heeresflieger“ erhielt.

Das Buch: Chronik Flugplatz Niedermendig nach 1945

Das Werk „Chronik Flugplatz Niedermendig nach 1945“ ist die Fortsetzung des ersten Bandes (1938–1945). Es beleuchtet die Geschichte des Platzes ab 1945 bis zur Schließung 2007 als Bundeswehrstandort.

Besonders eindrucksvoll ist die detaillierte Dokumentation der Entwicklung – vom französischen Militärstandort bis hin zur Bundeswehr-Heeresfliegerbasis. Über 1.600 Fotos zeigen:

  • Einsätze im In- und Ausland (z. B. Kurdenhilfe, Irak),
  • zivile Hilfeleistungen,
  • Rückblicke auf prägende Stationen und Ereignisse.

Dabei steht die Geschichte des Heeresfliegerregiments 35 im Mittelpunkt, welches auch der Hauptnutzer war. Für Mich als angehöriger des Heerflieger Kommandos hätte ich mir mehr zu meiner Einheit gewünscht. Sicher geht das den Angehörigen der Staffel 5 genauso. Was aber das Buch nicht uninteressant macht.

Und in der Tat wenn man beim durchblättern die vielen Bilder sieht kommen die ein oder anderen Erinnerungen wieder.

Leider sind viele der Gebäude aus dem Ursprung des Flugplatze nicht mehr vorhanden werden aber in den Buch wiederbelebt.

Die lange Geschichte diese Standortes gilt es zu bewahren das tut Leo Schmitt mit seinem Buch. Heute ist Mendig und der Flugplatz vielen nur noch durch die „Steel Buddy“ von „Morlok Motors“ bekannt da der Inhaber hier seine Luftfahrzeugsammlung, in der Halle 5, betreibt. Die Halle der Staffel 5 „Huckebein“, Divisionsstaffel der 5. Panzerdivision.

Danke Leo Schmitt für das Werk!

Der Autor: Leo Schmitt

Verfasst wurde das Buch von Leo Schmitt, ehemals Hauptfeldwebel, der von 1957 bis 1981 selbst am Flugplatz Niedermendig tätig war. Mit beiden Büchern über Mendig schuf er ein umfassendes und zugleich emotional engagiertes Zeitzeugnis – wertvoll sowohl aus historischer als auch aus persönlicher Perspektive.

Bei einer Buchvorstellung im November 2015 betonte Schmitt, wie wichtig es ihm sei, die Geschichte seines „Heimat-Flugplatzes“ lebendig zu halten.

Auch der damalige Bürgermeister Hans Peter Ammel (Mendig) sowie VG-Bürgermeister Jörg Lempertz würdigten Schmitts Arbeit und hoben hervor, mit wie viel Sorgfalt, Fleiß, Respekt und Herzblut er dieses Werk geschaffen hat.

2016 verstarb Leo Schmitt und hinterließ uns eine Buch das viele Kameraden sicher tiefbewegt.

Artikel zur Buchvorstellung

MerkmalBeschreibung
AutorLeo Schmitt (HFw a. D.), dienstlich am Flugplatz tätig 1957–1981
Verlag/ErscheinungVDM Heinz Nickel, 1. Auflage am 28.09.2015
UmfangHardcover, DIN A4, 400 Seiten, >1.600 Fotos
ThemenNutzung nach 1945: französische Übernahme, Heeresflieger, Einsätze in In- und Ausland, Katastrophenhilfe
StilIntensiv visuell, regionalgeschichtlich bedeutsam, mit engagierter Darstellung der Geschichte
Reservisten Ausbildungszug Rhein Sieg