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Besuch in Gütersloh

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Besuch auf dem ehemaligen Royal Air Force Flugplatz Gütersloh

Am 17. Mai 2025 besuchten wir den ehemaligen Fliegerhorst Gütersloh. Die Anlage wurde 1937 von der deutschen Luftwaffe erbaut und nach dem Zweiten Weltkrieg zunächst von den US Army Air Forces genutzt. Von 1945 bis 1993 diente der Flugplatz als wichtiger Stützpunkt der Royal Air Force (RAF) und anschließend bis 2016 der British Army, insbesondere dem Army Air Corps.

Nicht ganz verlassen

Heute stehen viele der Gebäude, teilweise noch aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg, leer. Dennoch werden einige Bereiche des weitläufigen Geländes weiterhin genutzt – etwa für zivile Trainingsmaßnahmen, Katastrophenschutzübungen sowie zur Fahrausbildung.

Auf dem Gelände befindet sich außerdem eine Containeranlage, die derzeit als Unterkunft für Geflüchtete dient.

Bewahren und Erhalten

Einige engagierte Personen haben es sich zur Aufgabe gemacht, die bewegte Geschichte des Flugplatzes in einem kleinen Museum zu dokumentieren und zu bewahren. Zu ihnen zählen ehemalige RAF-Mitglieder, die einen Teil ihres Dienstes in Gütersloh verbracht haben, sowie Bürgerinnen und Bürger aus der Region.

Bei unserem Besuch wurden wir herzlich von Marc und Paul empfangen, die uns umfassende Informationen über den Flugplatz sowie über aktuelle Herausforderungen und Entwicklungen gaben – unter anderem auch zu Problemen im Zusammenhang mit dem Zustand der Gebäude.

Kameraden unter sich

Es entstand schnell eine kameradschaftliche Atmosphäre mit einem regen Austausch über Erlebnisse aus dem Soldaten- und Fliegerleben. Beide erzählten mit großer Leidenschaft von den ausgestellten Exponaten und ihren eigenen Erfahrungen auf dem Fliegerhorst.

Marc Christian, der bereits seit seiner Kindheit eng mit dem Flugplatz verbunden ist und auch das Buch „Royal Air Force Gütersloh: Jets & Airliner auf dem Flughafen bis 1993“ verfasst hat, führte uns über das Gelände – unter anderem zu den ehemaligen Flugzeug- und Hubschrauber-Sheltern.

Reste der Vergangenheit

Besonders eindrucksvoll war das ehemalige Offizierskasino, das sich weitgehend im Originalzustand befindet. Viele Einrichtungen stammen noch aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg. Leider ist der Verfall unübersehbar, und ohne Instandhaltung droht der Verlust wichtiger historischer Zeugnisse.

Ein besonderes Highlight war der sogenannte „Göringraum“ – ein sagenumwobener Raum, in dem Hermann Göring angeblich nie gewesen ist. Als plötzlich ein Balken unter der Decke zu knacken schien, sorgte das für Gelächter. Marc kommentierte mit einem Augenzwinkern: „Hier wurde gelogen, dass sich die Balken biegen.“ Der Effekt war Teil einer kleinen Inszenierung und wurde durch das Ziehen an einer Schnur ausgelöst, die unsere Sitzplätze in Bewegung versetzte.

Für uns war es ein großartiger Tag – voller interessanter Eindrücke, Geschichten und Begegnungen mit tollen Menschen und Kameraden.

Blick in die Zukunft

Ob und wie der Flugplatz in der Zukunft genutzt wird ist ungewisse. Die US Forces habe wohl Interessen die Staupunkt wiederzubeleben.

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